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Tagebuch der Dankbarkeit: Ein Weg, das Leben in all seinen Facetten zu schätzen

Tagebuch der Dankbarkeit: Ein Weg, das Leben in all seinen Facetten zu schätzen

Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf und Saskia dachte darüber nach, wie sie die schlechte Stimmung für sich wieder überwinden könnte. Kriege und wirtschaftliche Labilität, Menschen verachtende Situationen, Hass, Düsternis, Hunger und Not, keine Liebe und Zuversicht, weil Lügen die Welt regieren, Diktatoren uns alle beherrschen, wir uns beherrschen lassen.

Das kann nicht sein, denn es ist noch gar nicht so lange her, da war diese Welt noch schön und fast in Ordnung. Wo ist diese Freude, diese Kraft geblieben?

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Bäume als Symbole: Die bewegende Geschichte dreier Freunde und ihrer Kiefern

Bäume als Symbole: Die bewegende Geschichte dreier Freunde und ihrer Kiefern

Vor etwa zwanzig Jahren hatte es auf dem oberen Teil des Heuberges gebrannt und Eberhard, Blacky und Peter erlebten das hautnah, wie einige Bäume und der Stall abbrannten. Keiner wusste damals, wie das geschah. Aber alle entsetzte es, wie schnell so etwas gehen kann. Damals schworen sich die drei, dass jeder von ihnen dort oben ein neues Bäumchen pflanzen wollte. Irgendwann.

Es ließ ihnen keine Ruhe und im Jahr darauf stiegen die drei mit je einer kleinen Kiefer hinauf auf ihren geliebten Berg, um sie einzubuddeln. Dazu war jeder so in seine Gedanken vertieft, dass sie kaum sprachen. Doch am Ende, als alle drei Bäumchen in der Erde saßen, setzten sie sich hin, packten ihre Brotzeit aus, teilten sich das Essen so wie früher und schworen sich dabei, wo immer sie auch sein würden, spätestens in drei Jahre wiederzukommen. um die Bäumchen wachsen zu sehen. Und im Geheimen dachten die drei daran, wenn es den Bäumchen gut geht, geht es auch ihnen gut.

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Die Suche nach Freiheit im Bus: Wenn der Bus zur Rollator-Rallye wird

Die Suche nach Freiheit im Bus: Wenn der Bus zur Rollator-Rallye wird

Gestern fuhr ich mal wieder mit dem Bus, um zu meiner Therapiestunde zu kommen. Ich stieg wie immer in der Mitte des Busses ein, damit ich möglichst nahe am Schalter war, um mein Ticket abzustempeln. Dann setzte ich mich auf den Platz, wo immer alle Menschen saßen, die Gehprobleme hatten und einen Rollator brauchten. Den brauchte ich nicht, aber stattdessen benötige ich zwei Wanderstöcke, die mir helfen, den Schwindel ein bisschen auszugleichen, den ich habe.

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Die Magie der kleinen Gesten: Eine unerwartete Freundschaft

Die Magie der kleinen Gesten: Eine unerwartete Freundschaft

„Hallo, hallo,“ rief die alte Dame hinter dem Postboten her, der zuvor bei ihr ein Paket abgeben wollte und geklingelt hatte. Leider war sie nicht schnell genug, denn ihre Knochen wollten nicht mehr so wie sie gerne wollte.

Aber der Postmann bestieg seinen Wagen und fuhr weiter, während sie zum Briefkasten ging, um nachzusehen, ob er eine Nachricht zurückgelassen hatte.

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Wer weiß, wozu das gut ist!

Wer weiß, wozu das gut ist!

Seit Corona fiel mir auf, dass sich wieder viel mehr Familien von Zeit zu Zeit treffen. Meistens nach den großen Sommerferien. Ich hatte das auch versucht, aber damals kam Corona nochmal dazwischen und die Familien sagten ab.

Im letzten Jahr trafen sich Menschen einfach mal hier und da, weil sie bemerkt hatten, wie wichtig Familie ist. Und so allmählich werden es immer mehr, die einladen oder einfach kommen. Corona hatte auch etwas Gutes: Weil man sich nicht besuchen durfte, wurde uns der Verlust von Familie und Freunden erst so richtig bewusst.

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Manchmal ist das Leben doch ein Ponyhof

Manchmal ist das Leben doch ein Ponyhof

Seit meine Kinder aus der Schule sind, meine Enkel im Gymnasium, habe ich kaum noch ein Zeitgefühl dafür, dass es auch weiterhin noch Schulanfänger gibt. Doch wann war das eigentlich nochmal?

Na, ich brauchte die letzten Wochen wieder mal auf diesem Gebiet ein paar Anstöße, ehe mir auffiel, wie viele Mütter Schultüten schleppten, schicke in der Modefarbe lila,wunderschöne handgebastelte, billige oder fantasievolle, während die Kinder nebenher liefen und sich von Zeit zu Zeit irgend etwas Leckeres aus der Tüte angelten. Also, nun war mir klar: unsere Erstklässler sind wieder dran. Und was ich später in der Zeitung las: Es gab fast noch nie in den letzten 25 Jahren so viele Neulinge wie in diesem Jahr. Na, vielleicht war das auch der Grund, warum ich eben jetzt auch endlich bemerkt hatte, dass so viele „Tüten“ rumliefen.

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Die Mutter lebt in den Sagen und Geschichten ihrer Tochter weiter

Die Mutter lebt in den Sagen und Geschichten ihrer Tochter weiter

Henri saß vor seinem Haus auf der Steintreppe und dachte lange über seine Tochter nach. Seine Frau starb, da war Sybilla 6 Jahre und seitdem lebten die beiden allein. Ihr Bekanntenkreis war nicht riesengroß und erst als Sybilla so an die 13 bis  14 Jahre alt war, sie lebendig und hübsch wurde, füllte sich das Haus mit vielen jungen Leuten.

Sybillas Mutter war Isländerin und neigte zum vielen Geschichten erzählen, Gnomen, Trollen und anderen Geistern und das tat Sybilla nun auch. Oft spukte sie mit anderen Mädchen rum, zeichnete engelsgleiche Wesen an den Himmel und träumte sich in die Zeit, als ihre Mutter noch auf Island lebte und Träume erfand.

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Hunde, Leinen und ein unerwarteter Stau

Hunde, Leinen und ein unerwarteter Stau

Nun haben die großen Ferien wieder begonnen und ich darf die Hunde und den Vogel unserer Kinder erneut versorgen. Der Vogel macht nicht viel Arbeit und ist nach wie vor ein bisschen schüchtern, weil er mich nicht so gut kennt. Dafür haben die beiden Hunde, der eine ein griechischer Mischling, der andere eine französische Bulldogge, viel Unsinn im Kopf.

Rusty, unser Grieche, liegt sehr gerne in der Sonne und wenn es ihm zu heiß wird, findet er überall schattige Plätze, die wenigsten im Hause.

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Ein runder Geburtstag auf Mallorca

Ein runder Geburtstag auf Mallorca

Bin mal wieder bei meinem Familienalbum, welches ich neu zusammengestellt habe und mit alten Geschichten bestücke. Und ich habe jetzt eine Seite aufgeschlagen, wo alle unsere liebsten Familienmitglieder zu sehen sind.

Mein geliebter Mann und meine nicht weniger geliebte Schwägerin hatten Geburtstag. Die beiden sind Zwillinge und ziemlich unzertrennlich.

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Dancing in the Rain…

Dancing in the Rain...

Am Tag, als der Regen kam…

Viele Tage war es nun schon heiß und stickig, die Luft feucht und wir schwitzen, dass es uns aus allen Poren lief.

Meine Freundinnen und ich standen manchen späten Abend im Hausflur und hofften nach dem ersten leicht kühlenden Windstoß, der uns im Flur streifte, dass es doch endlich regnen möge.

Und heute Morgen gegen vier Uhr fielen die ersten Tropfen. Endlich!

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Manche Hunde bellen nur im Kopf der anderen

Manche Hunde bellen nur im Kopf der anderen

Es ärgerte sich jemand über den Hund, dem wir eine Weile ein Heim boten, weil Herrchen und Frauchen Urlaub machten. Der Hund bellte. Und er bellte nochmal und nochmal. Das war nicht schön und so fing ich an, ihn etwas zu kontrollieren und ein bisschen zu erziehen. Das war natürlich schwierig, denn meist wollen uns Hunde ja nur beschützen, wenn jemand an unseren Grundstücken rüttelt oder gar den Zaun noch heftiger anfasst. Aber Nachbarn sind nun mal hin und wieder genervt, wenn Hunde bellen und kleine Kinder schreien. Vielleicht gehöre ich ja auch noch eines Tages dazu. Ich hoffe es natürlich nicht.

Es dauerte nicht lange und es kam zum ersten Gemecker. Eine klagende Frau mit viel Drama im Gesicht.“ Der Hund bellt!“

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Campingabenteuer im Liegestuhl

Campingabenteuer im Liegestuhl

Heute Nacht werde ich draußen im Garten schlafen. Das nahm ich mir gestern vor. Und nachdem ich mir einen neuen Liegestuhl gegönnt habe, mit dem man verschiedene Liege- Stufen einstellen kann, dachte ich mir, dass es wohl auch ganz bequem sein könnte. Schließlich haben wir das  früher in jungen Jahren öfter gemacht und da waren die Liegestühle noch nicht so bequem wie heute.

Gesagt, getan! Ich habe eine überdachte Terrasse und somit würden mich auch ein paar Regentropfen, die vielleicht kommen könnten, nicht stören und kaum treffen.

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Das Leben ist schön!

Das Leben ist schön!

Einige von Euch haben nach meiner letzten Geschichte sehr traurig und geschockt reagiert. Das kann ich gut verstehen, weil die Geschichte auch wirklich traurig ist. Und sie ist noch trauriger, weil meine Freundin, der das eigentlich passiert ist, inzwischen auch weiß, dass die Tochter sich umgebracht hat. Ich selbst versuche durch diese Geschichten mich in Bildern auszudrücken, um so ein Schicksal zu verarbeiten.

Trotzdem — ich habe mich in den letzten Tagen aufgemacht, um nach positiven Dingen zu suchen. Auch das ist möglich. Positives fängt schon am frühen Morgen an, wenn Du aus der Türe schaust und die Zeitung steckt wie immer im Postkasten und wartet auf Dich.

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Der Schmerz, das eigene Kind zu verlieren

Der Schmerz, das eigene Kind zu verlieren

Lange starrte sie in den Garten und wunderte sich, warum das Feuerdorn so braun war, bis ihr einfiel, dass die Sonne zu heiß schien und die Blüten verbrannten.

Warum ist alles meist zu viel oder zu wenig, dachte sie und versank wieder ins Grübeln.

In ihren Händen hielt sie noch immer diesen Brief, der sie so erschüttert hatte, dass sie kaum richtig denken konnte. Ein Brief vom Amtsgericht, wo ihr mitgeteilt wurde, dass ihre Tochter gestorben sei.

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Gefährlich und schön: Was sich im Garten tummelt

Gefährlich und schön: Was sich im Garten tummelt

Nachdem wir nun schon so viele Monate schlechtes Wetter, viel Dunkelheit und Regen ertragen mussten, hat sich der Himmel endlich wieder ein bisschen wie der bayerische Himmel gezeigt: blau-weiß und inzwischen sogar ganz blau. Morgens und abends ist es meist noch sehr kühl, doch tagsüber ist die Sonne schon ziemlich kräftig. So könnte es eigentlich bleiben, nur dass man die Kälte am Abend eintauschen könnte gegen jede Nacht ein bisschen Regen. Aber alles kriegt man halt nicht.

Unsere Vögel stürmten schon den ganzen Winter über unsere Futterkästen, denn im letzten Jahr gab es nicht so viel Futter draußen zu finden und auch in diesem Jahr war die Ernte recht mager. Wenn ich im Garten arbeite, sind normalerweise die Vögel, besonders die Amseln und Rotkehlchen um mich herum, wenn ich in der Erde buddle. Meist sind sie dann schnell zur Stelle und ziehen die Regenwürmer aus dem Boden. In diesem Jahr habe ich bisher ganz wenige gefunden und unsere tierischen Gäste bleiben auch viel länger als sonst am Futternapf.

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Eine Blumeninsel in der Wiese

Eine Blumeninsel in der Wiese

Nun, obgleich ich mich viele Tage gedrückt hatte, im Garten etwas zu tun, war ich jetzt soweit, mein Fotobuch sowie die Malerei Versuche ein bisschen auf die Seite zu legen. Das Wetter war zwar noch immer nicht perfekt, aber gut genug, um den Rasen zu streicheln.

Ich betete mal wieder zum Himmel, dass mir keiner bei der Arbeit zuschauen würde, weil Knochen, Rücken und das ewige Schwindelgefühl mich hindern würden, lässig und entspannt mal eben den Rasen zu mähen.

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Kinder brauchen Anerkennung

Kinder brauchen Anerkennung

Immer, wenn ich im Augenblick nicht dazu komme, weiter meine Malversuche zu starten, begebe ich mich an meinen Schreibtisch und sortiere Bilder und Fotos für mein Erinnerungsbuch.

Und dabei bin ich doch ein gesegneter Mensch, der viele schöne Erinnerungen hat. Besonders an meine Kinder, an die Freunde unserer Kinder und der Nachbarskinder, die oft kleine Stippvisiten bei uns machten, erinnere ich mich. Unser Haus hatte sogar den Ruf, dass man bei uns seine Kinder angeben könne und so passierte es des Öfteren, dass Kinder vor der Haustüre aus den Autos ihrer Mütter gelassen wurden, um in unser Haus zu kommen. Und mehr als einmal passierte es, dass ich gerade mit unseren Kindern weggehen wollte und plötzlich stand ein Kind da, aber das Auto der Mutter war schon weg. Was sollte ich dann tun?

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Wenn wir ins Loch fallen, klettern wir wieder raus

Wenn wir ins Loch fallen, klettern wir wieder raus

Löcher, wo man keine Ideen mehr hat, keine Lust und keinen Antrieb, gibt es öfter. Ganz schlimm war mein erstes Hineinfallen in ein Loch und ich wusste nicht mehr, ob das meine richtige Berufsrichtung werden könnte. Ich hatte eine Ausstellung besucht und das erste Mal die Impressionisten und Expressionisten in Natura und nicht mehr als Druck gesehen. Das war die Erkenntnis, ein arrogantes Wesen zu sein, welches nach den Sternen griff. So hohe Kunst würde ich nie erreichen. Ich würde ein ewig Suchender sein und bleiben. Immer unerfüllt. Lange fasste ich keinen Pinsel mehr an, bis mir eines Tages nach langem Grübeln als Jugendlicher die Erkenntnis kam, dass man in der Kunst immer auf der Suche  ist und wohl auch sein muss. Und vor allem, dass es viele Wege gab, sich auszudrücken.

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Zehn leere Leinwände warten

Zehn leere Leinwände warten

Nun werde ich mich wieder meiner Malerei zuwenden, denn die habe ich in der langen Zeit unseres Kampfes ein bisschen vernachlässigt. Und die Malerei schenkt mir immer Freude.

Ich holte mir also die Bilder aus meinem Atelier, die ich für Mahas Cafe gemalt hatte und versuchte mich ein bisschen wieder in jene Zeit zu versetzen. Doch wie immer, es gelingt meist nicht, ein Gefühl wieder hoch zu holen, was eigentlich schon wieder vergangen ist und gelebt hat…

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Wir haben verloren, aber eigentlich auch gewonnen

Wir haben verloren, aber eigentlich auch gewonnen

Nach 14 Jahren bauten wir das letzte Mal unsere Klinik-Galerie um und auch der letzte Herbstmarkt folgte. 

Wir hatten unseren Kampf um unser Krankenhaus verloren. Es gab keinen Weg mehr zurück. Am anderen Haus konnte besser angebaut werden, der Parkplatz war erheblich größer und die Anbindung an den Tagesverkehr geradezu ideal. War das auch so?

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Gestohlene Bilder kann man nicht noch einmal malen

Gestohlene Bilder kann man nicht noch einmal malen

„Du siehst im Augenblick so viele andere Maltechniken,“ meinte mein Mann, als ich eines Tages, während ich die Klinik-Galerie aufbaute, ihm erzählte, dass ich mit meinen eigenen Bildern irgendwie feststecke. „Bring doch erstmal alles in eine gute Ordnung“, meinte er dann. „Oder mach mal eine schöpferische Pause.“

Das Wort „Pause“ gefiel mir nicht in dem Zusammenhang, doch das Wort „Ordnung“ reizte. Ich ließ es sacken und vertraute meinem Unterbewusstsein. Das würde sicherlich ein bisschen weiterarbeiten als ich.

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Jugendfreunde

Jugendfreunde

Während ich meine letzten Bilder und die dazugehörigen Fotos sortiere, fällt mein Blick auf ein ganz besonderes Bild. Ein Bild über eine lange, kurze Freundschaft und den frühen Abschied von einem jungen Mädchen, das wir für immer in unser Herz geschlossen haben. Es ist eine kleine Szene, die ich einst malte, weil ich diesem Mädchen für immer einen Platz in unseren Herzen geben wollte.Der Schmerz war damals unendlich groß, als ihr ein Unglück passierte und sie von uns ging. Ich sehe sie noch heute in der Gruppe ihrer Freunde und einem rothaarigen Mädchen, wie sie lachte, wie sie stritt oder einfach nur ohne Hemmung redete und redete. Mir wird warm ums Herz, dass wenigstens dieses rothaarige Mädchen im Leben dieser Jungs noch immer eine Rolle spielt. Nicht mehr eine so große, aber groß genug, um einander zu fragen: „Weißt Du noch, erinnerst Du Dich …“, und der andere würde antworten, „Na klar, das erinnere ich genau“, was immer es auch war… Wie vor 45 Jahren.

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Diese Bilder sind Begegnungen mit dem Gefühl

Diese Bilder sind Begegnungen mit dem Gefühl

„Kindchen, wenn ich bei Ihrer nächsten Ausstellung noch lebe, dann möchte ich, dass Sie noch einen kleinen Katalog zu Ihren Bildern herausgeben,“ sagte die alte Dame, während sie schon seit bestimmt einer halben Stunde eines meiner Bilder ansah. Während sie auf dieser Vernissage in Berlin meine Malerei betrachtete, schwitzte ich ziemlich stark, weil mir ein paar Minuten vorher meine Galeristin gesagt hatte, dass dies die Leiterin der „Berliner Akademie der schönen Künste“ sei. Ich solle zu ihr gehen und sie ansprechen.

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Was Holz, Farbe und ein starkes Volk gemeinsam haben

Was Holz, Farbe und ein starkes Volk gemeinsam haben

Seit einiger Zeit bin ich dabei, meine Bilder aus der Zeit, in der ich auf Holz malte, zu sortieren. Mit diesen Bildern habe ich seinerzeit eine große Ausstellung in Litauen gemacht. Damals war ich sehr beeindruckt von diesem Land, weil es nach der rabiaten Zerstörungswut der Russen wieder anfing, heimlich die eigene Kultur zurück zu gewinnen. Ich sah, wie sie manches Kreuz aus dem Boden buddelten und glücklich waren, überhaupt noch etwas halbwegs Heiles zu finden.

Jetzt, wo ich die Bilder sortiere und die Fotos dazu ordne, bin ich das erste Mal dabei, auch die vielen Zeitungsausschnitte zu meiner Ausstellung aus der damaligen Zeit zu lesen, soweit sie ins Englische oder Deutsche für mich übersetzt worden waren. Und erst heute bin ich überrascht, wie sehr meine Arbeiten gewürdigt wurden, so dass sie nicht nur im Museum zu sehen waren, sondern auch in der Kunstakademie von kritischen Studenten besprochen und anerkannt wurden.

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Probezeit für eine Ehe

Probezeit für eine Ehe

Völlig verzweifelt stritten sie miteinander und konnten sich nicht verstehen. Dabei war es anfänglich so, dass sie keine Worte brauchten, um einander nahe zu sein. Seit einem Jahr waren Gitte und Henning verheiratet und täglich wurde ihr Drama größer. Wie sollte es erst einmal werden, wenn sie Kinder hätten? Und sie wünschten sich beide welche. Das war das einzige, was sie noch gemeinsam hatten.

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Schlechtes Wetter — zurück ins Bett!

Schlechtes Wetter — zurück ins Bett!

Die ganze Nacht hatte es geregnet und als sie am Morgen aufstand, sah sie, dass sogar der Rasen voller nassem Schnee lag. Sie spürte fast dieses nasskalte Wetter durch die Scheibe und wäre am liebsten wieder ins Bett gestiegen. Ihr Kopf brummte, als habe sie eine Nacht durchgefeiert. Aber Pustekuchen, sie hatte sich nichts derartiges gegönnt.

Sie bereitete sich für den Tag vor, erledigte die Dinge im Haus, holte den Enkel im ersten Stock des Hauses ab, um ihn in den Kindergarten zu bringen. Lust hatte der Kleine auch nicht und verzog ständig das Gesicht, weil Regen und Wind ihn daran hinderten  geradeaus zu gucken. Anschließend marschierte sie weiter zum Zahnarzt und später zur Bandscheibentherapie.

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Entsetzen über Straßen voller Schutt und Asche

Entsetzen über Straßen voller Schutt und Asche

Voller Mitgefühl und Entsetzen sah ich mir die letzten Bilder aus der Ukraine an, ehe ich die Nachrichten abstellte. Es war spät und ich wollte die Gedanken an diese Bilder der Zerstörung wegschieben. Doch heute gelang mir das nicht.

Plötzlich sah ich mich selbst 1944 nach langer Bombennacht als 3jährige allein auf der Straße voller Schutt und Asche stehen. Es war eisig, der kalte Rauch biss in die Augen, dass die Tränen liefen, es roch nach Verbranntem und der Himmel wurde kaum hell, während die letzten Nebelschwaden über die Trümmerfelder zogen und in der Ferne letzte Bomben explodierten und kleine Feuer aufloderten.

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