Vor einer halben Stunde bin ich heimgekehrt von meinen Kindern, mit denen ich die Heilige Nacht gefeiert habe.
Wir waren gemeinsam in der Kirche und später gemütlich und glücklich versammelt unterm Weihnachtsbaum. Wunderbar, wie jedes Jahr in der Kirche, verstehe ich nie die Geschichte Jesu, die die Kinder aufführen, denn es ist laut von Babygeschrei und Kindergelächter.
Nach vielen Monaten der Unruhe und vieler Arbeit, Hektik und traurigen Momenten setzte ich mich in den Sessel, stellte bewusst „Stille Nacht, heilige Nacht“ an, habe dabei die Verandatür weit geöffnet und lasse die frische Luft herein, während ich mir ein bisschen wünsche, die Schneeflocken meiner Kindheit im Gesicht zu spüren. Ich bin traurig und froh und gebe mich ganz dieser alten wunderbaren Weise hin, während meine Gedanken in mir tanzen.
War es eine Sternschnuppe oder ein ganz helles Licht, was ich für Sekunden am Himmel wahrnahm, es erfüllte mich plötzlich mit solcher Freude. Es erinnerte mich an ein anderes Licht, was ich gesehen habe vor längerer Zeit. Es war ein Gruß an mich – für mich. Ich war mir sicher.
Es war das erste mal seit mehr als einem Jahr, dass ich wieder eine ganze Nacht ruhig und entspannt durchschlafen konnte. Ich fühlte mich wie ein Mensch, der mit der Hand den Himmel berührt hatte.