Es roch nach frisch geschnittenem Gras, als die Familien am Rande des Feldes angekommen waren. Tom, Jule und der etwas müde Bingo schauten neugierig über die Planken und freuten sich schon auf den „Wettlauf der Väter im Sackhüpfen“.
„Wer ist der schnellste im ganzen Land?“ fragten sich die drei und jeder wünschte, dass es der eigene Papa sein müsste. Auf der Bahn standen schon die 15 Väter, die diesen Kampf mitmachen wollten. Endlich trat ein Mann an die Linie und hob eine kleine Fahne hoch. Dazu brüllte er lachend und laut: „Achtung, Fertig, Los!“ Und schon fingen die Väter an zu hüpfen. Die Kinder an den Planken sprangen wie Flumis auf und ab, als seien sie in den Säcken drin und nicht die Väter. Toms Papa wollte etwas verspätet gerade loshopsen, da platzte der Sack am rechten Fuss auf und er konnte zunächst nicht weitermachen. Doch der Anpfeifer warf ihm einen neuen Sack zu, so dass Toms Papa mit etwas Mogelei hüpfend mit einem Draussen—und einem Drinnen—Bein los zischte. Man liess es geschehen. Drei Väter hatte er nun schon überholt, die gestolpert oder gar gerollt waren in zu kleinen Säcken. Es war laut, denn die Kinder feuerten die Väter an, die Väter wiederum keuchten und husteten um die Wette. Jule rief ihrem Papa immerzu kleine Nettigkeiten zu: „Du bist der Beste, mein Papi, Du schaffst es, bleib so stark, Papi.“ Bingo meinte, „Mein Vater ist aber noch besser. Seht her, jetzt ist er der erste von allen!“ In dem Augenblick knallten zwei unaufmerksame Papas gegen einander, der dritte stoppte zu spät, der vierte bremste, dass die Erde hochspritzte, der vierte war so eben noch gerade auf den Beinen, der fünfte auch, ehe sie sich über den restlichen Männerhaufen plumpsen liessen. Doch noch immer lagen zwei ganz am Beginn der Bahn und ärgerten sich, weil ihre Schuhe zu gross und die Säcke zu klein waren.Bingos Papa, der schon fast am Ziel war, kam zurück und meinte, dass es ohne die anderen zu langweilig sei und legte sich gemütlich zu den gestürzten Vätern. Zu guter letzt sprang auch noch ein Hund über die Latte, weil er angeblich ein Kaninchen gesehen hatte. Ich sags Euch: Keiner hat gewonnen—keiner war sauer—alle haben gelacht. Die Väter wurden beklatscht und alle zu Siegern erklärt, weil sie versucht hatten, ihren Kindern einfach nur eine Freude zu machen.
Am Ende lagen Eltern wie Kinder miteinander auf der Wiese, tranken die mitgebrachten Limos, teilten Brote, Kabberzeug und Äpfel und fanden, dass es der schönste Wettkampf aller Zeiten war.
