Eigentlich waren schon wieder die Enkel schuld…

dass ich wieder mal schnell zum Pinsel griff.

Sie wollten bei uns im Hobbyraum eine Ecke zum Spielen haben. Also räumte ich eine Wand frei und legte ihnen einen kleinen Teppich davor.

„Nur so ein bisschen Platz gibst Du uns ab?“ fragten sie mich enttäuscht.

„Naja, so gross ist der Raum nicht und ich muss mich auch noch bewegen können.“

„Dürfen wir dann die Wand an der Stelle bemalen?“

„Warum?“

„Da malen wir dann eine Stadt hin und Berge und einen Fluss und eine Strasse!“

„Und wozu?“

„Dann verbrauchen wir keinen Platz für die Stadt, die wir zum Spielen haben wollen. Die Fussleiste wird dann eine Mauer und auf dem Fussboden bauen wir dann der Bauernhof auf.“

„Tja. klingt ja nicht schlecht. Also gut, legt mal los. Ich würde Euch aber empfehlen die Stadt, die Berge und Wege mit Plakatkarton auszuschneiden und an die Wand zu kleben.“

„Warum denn das?“

„Weil die Tapete eine grobe Raufasertapete ist, auf der man nicht besonders gut malen kann.“

„Hast Du denn Plakatkarton? Und Kleber?“

„Klar!“

Ich gab den Dreien Scheren, Kartons und Fils-Stifte in verschiedenen Farben und die legten mal wieder hemmungslos zu. Kinder sind so unbefangen und machen einfach. Ich sah ihnen derweil ein bisschen neidisch zu, weil ich nicht mitmachen konnte und wollte. Die können das alleine viel echter und besser. Aber Ideen kommen auch bei mir schnell um die Ecke und ich brannte nach kurzer Zeit darauf, loszulegen, um ebenfalls ein Stück Wand zu bemalen. Ich hatte nämlich eine Ecke, wo ich noch ein bisschen Freundlichkeit hinpinseln wollte. Es machte mir grossen Spass.

Doch wenn ich den Lärm aus dem Hobbyraum vernahm, so müssen die Kinder neben dem Schneiden und Zeichnen noch eine Party gefeiert haben, denn sie lachten und spielten um die Wette.