Am nächsten morgen, gleich, nachdem Alia in der Schule war, machten sich Sofia und der Großvater auf, einzukaufen. Zuerst wollten sie die Grundnahrungsmittel besorgen wie Salz, Mehl. Nudeln, Reis, Haferflocken und weitere Gewürze wie Muskat, Kurkuma, Pfeffer, einschließlich Essig, Öl, Senf und Honig statt Zucker und auf keinen Fall Kartoffeln. Davon hatten sie noch immer zu viele.
Anschließend kauften sie Gemüse, Fleisch und Eiern ein, um für die Woche schon Essen zubereiten zu können. Alle diese guten Gaben packten sie in einen Bollerwagen und gemeinsam zogen sie ihn zu Großvaters Haus.
Als Sofia die Speisekammer entdeckte, war sie völlig begeistert und rief ein über das andere Mal, wie schön leer diese sei. Nun könnte sie die endlich füllen mit all den Schätzen, die sie gekauft hätten. Die frischen Sachen verschwanden gleich im Kühlschrank.
Was wollen wir heute kochen. Alles einfach oder schon komplizierter Essen,”
fragte Sofia Alois. „Ich glaube, wir fangen mit etwas sehr leichtem an,” antwortete er. „Also gute, wir macken dann einen Nudel-Auflauf. Da kannst Du lernen alles hintereinander einfach in Essen reintun und du hast am Ende gute Resultate.”
“Also hole zu erste mal Makkaroni aus Speiseraum. Ein Zwiebel, Käse, Specke, Tomaten und Eier aus dem Kühlschrank, dann alles auf den Tisch. Gleich dazu die Hackefleisch noch, ein Schussel, eine Holzbrett, kleine scharfe Messer und eine kleine Dose Erbsen. Punt. Dann nochmal Hande waschen, Schurze an und tiefe einatmen. Los geht. Hole noch eine Topf aus dem Regal, damit wir Makkaroni kochen können. Das ist erste. Wenn Makkaroni kocht, wir schneiden Zwiebel.“
Alois stand vor all den Lebensmitteln und dachte nur:
Warum geht das nicht alles von alleine?“
Sofia bat ihn Wasser in den Topf zu füllen. Das sollte so viel sein, dass die Nudeln darin ihren Freischwimmer machen könnten. Er stellte den Topf auf den Herd und packte gleich die Nudeln aus, um sie ins Wasser zu legen.”Stop, halt, das Wasser muss erst kochen und vergiss nicht, Salz hinein zu tun. Erst dann tu die Nudeln rein und koche sie, bis sie al dente sind.“ – „Was ist denn das? Ist das dann Ende?“ Sofia lachte und meinte, er solle sie probieren, wenn sie eine Weile gekocht hätten, ob sie dann noch hart oder schon weich genug wären, um sie dann zu essen, ohne Matsch im Mund zu haben.
Anschließend musste er die Zwiebel schneiden und dabei liefen ihm die Tränen aus den Augen. Und als er die Tomaten klein schneiden sollte, spritzten sie ihm ins Gesicht. Danach sollte er die Dose mit den Erbsen öffnen und in ein Sieb tun, damit diese abtropfen konnten. Wohin sollten sie abtropfen? Ins Waschbecken? Jetzt mußte der Käse geschnitten werden in kleine Quadrate und der Speck war auch dran geteilt zu werden. Wie viele Zentimeter? Oder Millimeter?
Ach, an wie viele Dinge sollte er zur gleichen Zeit denken. Nudeln kochen und gleichzeitig alle anderen Zutaten zerschneiden. Mal sehen, was daraus werden würde.
Die Nudeln waren weniger geworden, weil er schon viele male probiert hatte, ob sie al dente seien. Nun war auch Sofia zufrieden und sie sagte, dass er eine große Auflaufform nehmen sollte, um sie mit Butter auszupinseln. Dann legte er die Nudeln hinein. Einzeln! Sofia lachte ein bisschen in sich hinein und dachte nur:
Ach, Männer!“
Als der Boden gut mit Nudeln bedeckt war, legte er die ersten Käsestücke auf die Nudeln. Sofia meinte dann, er könne nun alle Zutaten, die er geschnipselt habe nacheinander aufeinander schichten. Das heißt nun nach dem Käse kamen die Tomaten, dann Hackefleisch, das auch schon weniger geworden war, weil er es würzen sollte und nach jedem kleinsten bisschen Salz probierte er erneut, ob es nun richtig schmeckte. Sofia gab ihm den Tip, alle auf dem Tisch stehenden Gewürze zu benutzen und das tat Alois dann auch. Langsam schmeckte es immer besser und zwischenrein hatte er das erste mal ein bisschen Spaß… am Probieren!! Danach legte er die Erbsen auf das Hackefleisch, dann wieder Nudeln, Speck, Käse, Tomaten, Hackefleisch, Erbsen, Nudeln, Speck, Käse, Hackefleisch, am Ende dann wieder Nudeln und den letzten Speck.
Nun wurden noch drei Eier geschlagen, ein großer Schuss Sahne kam hinzu, alles gut gewürzt mit Pfeffer, Salz , Muskat, Kurkuma und endlich über den ganzen Nudelauflauf gegossen. Sofia ruckelte noch ein bisschen den Nudelauflauf zurecht und dann ging’s ab in den Ofen, aber nicht ohne noch ein bisschen Käse drüber gestreut und ein paar Butterflocken obendrauf geschnipst zu haben.
20 Minuten im Backofen bei Umluft und 200 Grad.
Alois setzte sich hin, wischte sich den Schweiß aus dem hochroten Gesicht und meinte nur: „Was seid Ihr Frauen doch für Zauber Künstlerinnen. Was Ihr so alles auf einmal könnt. Reden, kochen, in der richtigen Reihenfolge alles zurechtlegen und noch denken. Und das alles zur gleichen Zeit. Aber, Sofia, wenn das ein einfaches Essen ist, was ich heute zubereiten musste, so habe ich für morgen die Bitte, mich noch ein viel einfacheres Essen machen zu lassen. Meinst Du, Du kennst ein solches?”
Als Alia kam und die drei gemeinsam die leckere Mahlzeit genossen, dachte Alois nur daran, wie er das wohl geschafft hatte. „Ein Wunder, es war einfach nur ein Wunder. Und es war seine Liebe zu Alia.“