Er und sie hatten sich seit langem nicht gesehen. Und als sie sich wieder trafen, war keine Fremdheit zwischen ihnen, eher eine zerbrechliche Zartheit mit der sie einander wieder begegneten. Beide waren in die Jahre gekommen und es schien, als wollten sie etwas bewahren, was aus der Vergangenheit zwischen ihnen gewesen war. Sie verbrachten viele schöne Tage miteinander, erzählten nur wenig aus der Vergangenheit, aber viel von der Gegenwart, die im Augenblick ihre gemeinsame war.
Dann kam der Tag des Abschieds und er brachte sie zum Zug. Er umarmte sie und sagte:
Lass nicht wieder so viel Zeit vergehen bis wir uns wiedersehen.“
Sie lächelte.
Die Zeit verging.
Sie kam wieder und sie feierten ein kleines Fest der Freude und Vertrautheit. Tagelang gingen sie spazieren und die Abende waren still und heiter. Und wieder war es nur die Gegenwart, die sie genossen. Kein Gestern und auch kein Morgen.
Wieder kam der Abschied und er brachte sie zum Zug. Er umarmte sie und sagte: „Lass nicht wieder so viel Zeit vergehen wie beim letzten Mal.“
Die Zeit verging.
Sie kam wieder und die Tage waren so schön wie immer. Sie durchstreiften Wiesen und Wälder und die Gegenwart des anderen machte sie glücklich.
Der Abschied kam wie immer. Er brachte sie zum Zug. Er bat sie um ein Wiedersehen. Diesmal lächelte sie nicht. Sie ging einfach.
Sie kam niemals wieder und er fragte sich immer „warum“.