Nachdem wir nun schon so viele Monate schlechtes Wetter, viel Dunkelheit und Regen ertragen mussten, hat sich der Himmel endlich wieder ein bisschen wie der bayerische Himmel gezeigt: blau-weiß und inzwischen sogar ganz blau. Morgens und abends ist es meist noch sehr kühl, doch tagsüber ist die Sonne schon ziemlich kräftig. So könnte es eigentlich bleiben, nur dass man die Kälte am Abend eintauschen könnte gegen jede Nacht ein bisschen Regen. Aber alles kriegt man halt nicht.
Unsere Vögel stürmten schon den ganzen Winter über unsere Futterkästen, denn im letzten Jahr gab es nicht so viel Futter draußen zu finden und auch in diesem Jahr war die Ernte recht mager. Wenn ich im Garten arbeite, sind normalerweise die Vögel, besonders die Amseln und Rotkehlchen um mich herum, wenn ich in der Erde buddle. Meist sind sie dann schnell zur Stelle und ziehen die Regenwürmer aus dem Boden. In diesem Jahr habe ich bisher ganz wenige gefunden und unsere tierischen Gäste bleiben auch viel länger als sonst am Futternapf.
Außerdem fällt mir auf, dass es einige neue Vögel in unserem Garten gibt.
Oder hat die Natur sich nur einen Scherz erlaubt. Aussehen tun einige wie Amseln, jedoch haben sie einen weißen Kragen. Oder andere, die weiße Federn im Schwanz tragen.
Die Papageien sind hier inzwischen schon weit verbreitet, es gibt viele Elstern und Eichelhäher, die als Nesträuber unterwegs sind. Unsere Elstern haben die Zaunkönigsbabys auf dem Gewissen und anschließend stolzieren sie arrogant von dannen. Meine Nachbarin und ich haben sie so lange wir konnten, beschützt. Doch dann mussten wir beide mal weg und als wir zurückkamen, sahen wir die schreckliche Bescherung. Die Zaunkönigsmama flog noch viele Male zum Nest, aber das war zerfetzt und hing traurig an der Wand. Und das winzig kleine Flug- und Futterloch der Zaunkönige war weit aufgerissen und die Babys vermutlich schon längst verdaut im Magen der Elster.
Wenn doch bloß all die Nesträuber nicht so dekorativ aussehen würden. Der Eichelhäher ist wunderschön mit seinen türkisfarbenen Federn, daneben das leuchtende Weiß und das sanfte Beige. Die Elstern, deren Gefieder so glänzend schwarz und blau schimmert, dazu das leuchtende Weiß, sieht immer aus wie frisch gestriegelt. Und besonders die stolze, arrogante Art und Weise, wie die Elstern durch den Garten schreiten, macht einen traurig, wenn man weiß, wie sehr sie sich einen Braten oder ein Ei wünschen.
Unsere Dompfaffen sind auch sehr fein anzusehen und glücklicherweise fressen sie keine Babyvögel oder Eier.
Wenn sie im Abendrot auf den Ästen sitzen, leuchtet ihr Gefieder so intensiv orange, rot und geht fast in krapplack, dass es eine Pracht ist. Im Augenblick sind alle wieder kräftig dabei, zu brüten oder die vorhergehenden Vögelchen werden ausgeführt, damit sie alle Futterplätze kennenlernen. Es ist so niedlich, wenn die Meise mit ihren Jungen kommt und der Napf fast übervoll ist von Jungvögeln und deren Eltern. Oder der Kleiber, der täglich unsere Stange im Garten nach unten und nicht nach oben klettert und seine Brut klettert hinterher, die Rotkehlchen aufmerksam und zutraulich zuschauen oder uns begrüßen.
Seit Neuestem kommen auch Pieper hierher, die wir zuvor noch nie gesehen haben,sie allerdings auch noch nicht in unseren Bio-Büchern entdeckten.
Wo immer sie auch herkommen…
Unsere Natur ist so wunderbar und ich bin froh, dass ich viele Sträucher in unserem Garten gepflanzt habe, damit diese kleinen Wesen hier brüten können. Hinzu kommt noch unser Teich, in dem es zwischen Seerosenblättern nur so wimmelt von Kröten, Salamandern und Kaulquappen.
Vor allem ist es auf unserer Wiese ein bisschen geschäftiger geworden. Die Biene, die Hummel und kleineres Viehzeug torkelt dort umher, besonders die dicke Hummel kriegt die Kurve nicht mehr, schafft es aber trotzdem, auf die Blüte zu fliegen. Nächste Woche, wenn ich wieder mähen muss, werde ich die Wiese im Rasen nochmal vergrößern, weil die Wiese wirklich wunderschön mit all den Blumen ist und mir das Gefühl im Paradies zu sein gibt.