Alois und Sofia putzten, wuschen, dünsteten und kochten Gemüse und Kartoffeln. Es sollten Übungen sein, wie lange zum Beispiel die Wurzeln brauchten, um gar zu werden. Oder wie lange der Wirsing brauchte oder der Weißkohl, um bissfest zu sein.
Manchmal brutzelten sie eine Pfanne mit vielen unterschiedlichen Gemüsesorten und fingen mit dem Gemüse an, das am längsten brauchte. Und Sofia spürte jeden Tag mehr, dass Alois Spaß daran hatte das Kochen zu erlernen. Seine Finger hielten die Kartoffel nicht mehr so ungeschickt wie am Anfang, wo sie ständig durch seine Finger rutschten, er liebte es die verschiedenen Gemüsearten immer wieder anders zu schneiden und die Kartoffel entwickelte sich zu einem besonderen bildhauerischen Objekt. Mal rund, mal eckig, mal flach, mal dreieckig.
Seine Teller sahen oft auch sehr dekorativ aus, vor allem, wenn er eine Weintraube eine Apfelschnitze oder eine Birne an irgendeine Stelle auf den Teller legte, wo sie nicht hingehörte, aber schön aussah. Auch mal Kapuzinerkresse in gelb, orange oder rot kam auf den Teller und schmeckte nicht nur gut, sondern ließ das ganze Gericht erstrahlen.
Doch irgendwann fing Alois an und wollte mal wieder etwas aus seiner Heimat herstellen, was er lange nicht mehr gegessen hatte.
Sag mal Sofia, kennst Du Kreppeln?“
„Was sind dann Krepeln?” fragte sie zurück.
„Das sollten wir mal am Nachmittag zum Kaffee essen. Schmeckt lecker, besonders, weil Du das noch nicht kennst!”
„Und wie machst Du Krepel?”
Kreppeln mit zwei p,” meinte Alois belehrend.
„Ja, rechte schreiben kannst du ja ganze gut, aber wie wird gemacht Kreppelen?” Sofia sah ihn fragend an. “Ich glaube, da muss ich meine Schwägerin anrufen. Die kennt die alten Rezepte.“ – „Meinst Du, wir finden auch was im Internet darüber?“ – „Nein, bestimmt nicht. Die haben doch davon keine Ahnung,“ meinte er.
Derweil hatte Sofia schon das Wort eingegeben und war überzeugt, dass es dieses komische Wort wirklich nicht gab. Aber im nächsten Augenblick rief sie laut: „Gefunden, habe gefunden Kreppeln von Chefekoch.“ – „Und wie lautet das Rezept?”
„4 Eier, 250 g Schmand, 250 g Magerquark, 250g Zucker, 500g Mehl. 1 Backpulver, 1 Vanillezucker. Das alles zusammen gemischt und dann wird warm gegessen. Classico. Das machen wir.”
Sofia sah in den Kühlschrank und fand alles was sie brauchten. Nur keinen Schmand. Den musste Alois noch schnell aus dem Dorf holen.
Dann ging es los
Diesmal war Sofia dran, die Kreppeln für den Teig herzustellen.
Der Teig war ein bisschen zäh und so sollte er auch sein. Alois holte einen größeren Topf, in den er 1 Liter Öl hinein gab und erhitzte, so dass kleine Bläschen aufstiegen, wenn man einen Holzlöffel hinein steckte. Das war der richtige Moment, um die Kreppeln zu backen. Alois nahm 2 Esslöffel. Mit dem einen holte er den Teig aus der Schüssel, mit dem anderen schubste er den Teig ins Öl. Nun wurde die Kreppel von jeder Seite goldgelb gebacken und anschließend auf Küchenpapier gelegt. So ging es immer weiter, bis der Teig alle war, während Sofia Puderzucker über die Kreppeln streute. Die Kreppeln hatten alle dicke Bäuche, aber vorne und hinten sahen sie so schön verkrumpelt aus, dass Alia immer wieder neue Tiere darin sah und so gabs bei Kaffee, Milch und Tee viel Spaß beim Essen.
Kreppeln sind gut.
Alles wird gut.
