Ob die Tür noch fertig wird?

Tagelang war ich an meiner Türe vorbei gegangen und schaffte es nicht sie fertig zu malen. Doch dann hielt ich es nicht mehr aus und schloss endlich die Lücke, wo zuvor die Kinderfigur gesessen hatte. Die Türe sah leer aus und ich trauerte ein bisschen um Türe und meine Enkel.

Einige Tage später, meine Enkelkinder hatten ihre Zeugnisse bekommen, erschien Tom, unser groß gewordener Enkel bei mir und zeigte mir sein Zeugnis. Ich freute mich sehr über sein Erscheinen und dann auch über seine tollen Noten. Hatte er doch oft ganz unregelmäßigen Unterricht und musste viel über den Computer lernen, so dass der Kopf rauchte. 

Die Kinder saßen schon früh am Morgen vor dem Monitor und hatten Unterricht. Ich stelle mir das schwierig vor, aber die Kinder machen das meist besser als wir Alten uns das vorstellen.

Ein paar Stunden später erschien Jule. Sie strahlte auch übers ganze Gesicht und hielt mir wedelnd ihr Zeugnis vor die Nase. Es war fast so gut wie das von Tom. Ihre Schulzeit wurde nicht so stark unterbrochen wie die von Tom, weil sie noch unter seiner Stufe war.

Dass ich meine Tür nun ohne Kind darauf beendet hatte, sahen sie gar nicht und das war auch nicht so wichtig. Sie freuten sich einfach nur, mal wieder draußen gewesen zu sein und vielleicht auch bei ihrer Großmutter. Und ich dachte bei mir:

Was sind wir nur ohne Familie? Das ist wie ohne Arme und Beine zu sein.“

Als am Nachmittag dann auch noch Till, unser dritter Enkel, auf der anderen Straßenseite erschien und zu mir rüber brüllte: „Großmutter, wir haben unsere Zeugnisse bekommen. Und ich habe keine fünf dabei,“ da war meine Welt wieder fast total in Ordnung:

Denn Ich hatte unsere Kinder gesehen,

meine Türe fertig gemalt, 

alle drei Enkelkinder erlebt und ganz viel Spaß gehabt.

Was wollte ich noch mehr? 

Und bald ist Valentinstag!

Die Corona-Zeit wird vorbeigehen wie alles negative vorbeigehen muss und wir werden gestärkt daraus hervorgehen. Mit ganz viel Kreativität. Daran glaube ich fest!

Alles wird gut.