Die ganze Nacht hatte es geregnet und als sie am Morgen aufstand, sah sie, dass sogar der Rasen voller nassem Schnee lag. Sie spürte fast dieses nasskalte Wetter durch die Scheibe und wäre am liebsten wieder ins Bett gestiegen. Ihr Kopf brummte, als habe sie eine Nacht durchgefeiert. Aber Pustekuchen, sie hatte sich nichts derartiges gegönnt.
Sie bereitete sich für den Tag vor, erledigte die Dinge im Haus, holte den Enkel im ersten Stock des Hauses ab, um ihn in den Kindergarten zu bringen. Lust hatte der Kleine auch nicht und verzog ständig das Gesicht, weil Regen und Wind ihn daran hinderten geradeaus zu gucken. Anschließend marschierte sie weiter zum Zahnarzt und später zur Bandscheibentherapie.
Die ganze Zeit über war sie schlecht gelaunt und grummelte vor sich hin. Und als es endlich nur noch regnete und Wind aufkam, war sie so sauer, dass sie sich schwor, am nächsten Morgen nicht aufzustehen, um das Sauwetter zu bestreiken. Sie würde die Decke über den Kopf ziehen und weiterschlafen.
Als sie am späten Nachmittag heim kam, waren Laune und Kopf kein bisschen besser, sie genoss endlich wieder ihr Zuhause.
Es war schon ziemlich scheußlich draußen gewesen und dies nun seit Wochen. Ständig Schnee, Regen,Wind oder auch Sturm. Und eigentlich sollten alle die Heizung ein bisschen runterdrehen, möglichst auf 19 Grad, denn das Gas war teuer geworden. Sie fütterte noch die Vögel im Garten, die es schwer hatten bei diesen Wetterkapriolen und dann zog sie sich endgültig ins Haus zurück.
An diesem Abend gönnte sie sich ein heißes Bad, obgleich man in diesen Zeiten auch mit heißem Wasser sorgfältig umgehen sollte und ging bald ins Bett. Am nächsten Morgen holte die andere Oma den Kleinen ab, so dass sie etwas länger liegen bleiben konnte.
Draußen auf der Straße rauschte der Verkehr und sie fragte sich, was das Wetter heute wohl zu bieten hätte. Dem Wetterbericht hatte sie immer misstraut. Sie zog die Gardine zurück, sah den Schneematsch und den Regen, drehte sich um und verschwand wieder unter ihrer warmen Decke.
Es ist mir ganz egal, was heute geschieht. Ich gehe wieder ins Bett und dort werde ich heute auch bleiben!“
Sprachs, zog die Decke über den Kopf und tauchte in die Welt der Träume ein.
Basta.
