So ein Hundeleben!

Der nächste Tag war ein heißer Tag, der auch schon sehr früh so begann. Beide Hunde trieb es raus in der Garten, wo sie schon gleich anfingen zu toben. Das freute mich sehr, denn nun schien ja alles wieder in Ordnung zu sein. Ich fütterte unsere Wellensittiche und bereitete das Fressen für die Hunde vor. Dabei passte ich natürlich auf, dass es nicht wieder zum Ärgernis kommen sollte. Diesmal aber war unser Grieche der schnelle, freche und machte sich über den Fressnapf von Mimi her. Und Mimi schaute zu, weil sie hoffnungsfreudig genug war zu glauben, dass sie nun die andere Mahlzeit bekommen würde. Aber sie bekam anschließend ihr Fressen wie gehabt und der Grieche schien zufrieden. 

Am späten Nachmittag, es war schwül und feucht, kam die Stunde unseres Griechen. Er schlich durch den Garten, verwüstete die Blumen im Nachbargarten, warf sich unter meine Sträucher, manchmal auch obendrauf und schnupperte wie wild, als sei er auf dem Kriegspfad. Und nichts und niemand konnte ihn davon abbringen etwas zu suchen und zu finden. Das war schließlich eine kleine Maus, die er dann packte und sich anschließend auf sie warf. Einmal, zweimal dreimal. Und als Mimi das sah, machte sie ihm das nach, warf sich auch auf die Maus, die schon längstens das zeitliche gesegnet hatte, sprang auf, schüttelte sich, während unser Grieche kurz ein bisschen orangefarbene Brühe aus spukte und sich anschließend unter den Schlauch stellte, den ich derweil angestellt hatte, um alle etwas zu beruhigen.

Der heutige Tag war bisher nur davon geprägt, dass unser kleiner Nachbarsjunge, der in tiefe Liebe zu beiden Hunden gefallen war, Mimi und unserem Griechen auf die Nerven ging, weil er nicht von ihnen lassen konnte. Und erstaunlich, der Kleine schaffte es, dass sogar unser Grieche nicht mehr knurrte wie am Anfang und hin und wieder hinter ihm herlief. Wenn es aber hieß, „kommt doch mit mir“, enttäuschten bisher beide Hunde, weil sie dann immer zu mir flüchteten. Nach dem Motto, dass es bei mir wohl das richtigere Fressen gab. Vielleicht auch die größere Ruhe?

Ich lese noch einen Augenblick, während die Hunde gemütlich neben mir liegen und Mimi laut schnarcht.

Dann klingelt es bei uns, beide Hunde springen auf, bellen um die Wette, der Grieche laut und heftig, während die Kleine mehr keucht als bellt. Zum Ärger meiner Hunde mache ich die Türe nicht auf, sondern unterhalte mich mit der Person über den Lautsprecher. Das war gut, denn er wollte nicht zu mir. So ersparte ich mir, den Hunden mit „Sitz“ und „Bleib“ einen Befehl zu erteilen, dem Mimi  auch folgte, der Grieche aber nicht. Der ging weiter zurück, weil er sich nicht befehlen lassen wollte und zischte die letzten Male an mir vorbei, um die Person an der Türe zu verscheuchen.

Ach, wäre ich doch ein begnadeter Hundeflüsterer.“

Das dachte ich einige Male, obwohl es hin und wieder schon klappte. 

Mit der Ruhe ist es hin, ich bereite allen Tieren, auch meinen Vögeln, denen ich endlich eine Badewanne besorgt habe, das Fressen. Jeder steht friedlich an seinem Pott, Mimi frisst wie eine Maschine, der Grieche langsam wie ein Südländer halt. 

Anschließend drängen sie in den Garten — die Sonne scheint — es ist schon jetzt sehr heiß — und sie lassen sich gleich müde auf dem Rasen nieder. Mal sehen, was heute geschieht. Die Maus haben sie schon erledigt, meine Türe zerfleddert, die Blumen zerquetscht, sind nass wie Waschlappen durch die Wohnung gerast, die frisch geputzt war, haben Krawall gemacht ohne Ende, mich aber nachts schlafen lassen.

Ich denke, was kann noch geschehen? Das ist Leben! 

Alles wird gut!