In den ersten Tagen, seit sie in der neuen Wohnung lebten, gefiel ihnen allen vieren, Papa, Mama und den beiden Mädchen, die fremde Umgebung sehr und sie eroberten das Haus, den Garten, die Straße, die kleinen Geschäfte. Doch die Tatsache, dass sie helfen sollten das Haus mit einzurichten, langweilte sie, denn sie wollten lieber spielen.
Statt sich zu freuen nun eigene Zimmer zu haben, hockten sie auf ihren Betten und langweilten sich. Bis die Mama kam und ihnen half, die Schränke einzuräumen. Saskia pflückte bald darauf Blumen im Garten und stellte sie in ihrem Zimmer auf den Tisch, während Biene ihre Eule holte, um sie am Fenster aufzuhängen. Und allmählich richteten sie ihre Zimmer nach ihrem Geschmack ein. So etwas muss man auch erst lernen, wenn man von heute auf morgen mehr Raum hat. Und allmählich waren alle zufrieden wie sie ihr Umfeld gestaltet hatten.
Mama räumte auch bald das Geschirr in die Schränke und Papa kümmerte sich um die Waschküche, schloss die Leitungen an und zeigte sich geschickt wie die ganze Familie. Und endlich waren alle zufrieden.
Keine 14 Tage später war die Welt eine andere und hieß CORONA. Ein Virus, der aus China kam und uns wahrscheinlich krank machen würde. Die Welt wurde auf den Kopf gestellt und alle hatten Angst.
Zuerst starben viele Menschen in China, dann in Italien, Spanien, Frankreich und allmählich überall.
Allmählich durften die Menschen nur noch aus dem Haus gehen, wenn sie Lebensmittel und Getränke brauchten und bald gab es in vielen Geschäften keine Nudeln und auch kein Klopapier mehr. Die Menschen fingen an nervös zu werden und auch bei Saskia, Biene und ihren Eltern wurde es unruhig. Oft gab es Geschrei, weil man die Situation nicht mehr aushalten konnte. Oder auch, weil man einfach nur frei sein wollte. Die Mutter hatte keine Arbeit mehr und der Vater wusste auch nicht mehr, wie lange er noch im Restaurant würde arbeiten können. Und die Wohnung war noch nicht abbezahlt.
Woche um Woche verging.
Alle trugen nun Masken vor Nase und Mund. Die Eltern kamen an den Rand der Verzweiflung. Würde man ihnen die Wohnung wieder abnehmen. Und wie sollten sie den Kindern täglich die Schularbeiten nahe bringen, wenn die keine Computer hatten. Und inzwischen hatte auch der Vater keine Arbeit mehr.
Wie die Geschichte weitergehen wird wissen wir noch nicht. Irgendwann werden wir darüber berichten. Nur im Augenblick ist noch keine Hoffnung in Sicht. Es sieht so aus, als würde uns das Virus bis ins neue Jahr hinein verfolgen. Warum?
Würde die Familie die Wohnung behalten können, würden sie weiter zusammen halten? Würden Vater oder Mutter ausrasten? Würden sie hinnehmen, was der Staat ihnen noch weiter aufbürdet? Würden sie dem Staat noch trauen?