Was ich im September am meisten vermissen werde

Die schönen und praktischen Dinge in diesen schlechten und traurigen Zeiten sind bald Vergangenheit: Am 31. August ist die “Billig Ticket Zeit” vorbei. Ich hatte mich so gut auf diese Zeit eingerichtet.

Das erste, was ich seinerzeit entschied, war: Wo muss ich überall hin? Wo gibt’s die besten Parkplätze? Wie sind die Verbindungen zwischen Bus, Bahn und Parkplätzen? Wo sind die meisten Geschäfte, wo ich einkaufe und — was ist meine größte Stärke und welche meine körperlich größte Schwäche?

Zweimal die Woche muss ich zur Lymphdrainage. Das heißt, dass ich um diese beiden Tage alles andere herum organisieren sollte.

Ich kann nicht mehr viel laufen.

Ich kann gar nicht mehr viel tragen.

Ich kann nur schwer atmen.

Ich soll mich aber bewegen.

Also entschloss ich mich, meine Fahrten zum Therapiezentrum zu unterbrechen. Ich fuhr bis zu Lidl, weil ich da frisches Obst und Gemüse gut und günstig bekommen kann. Dort fragte ich, ob ich während meiner Therapie bei ihnen parken könne (großer Parkplatz, wo jemand wie ich auch noch gut parken kann) Sie sagten sofort ja und ich verabredete das nun für drei Monate. 

Anschließend fuhr ich mit dem Bus, der auf der anderen Straßenseite hielt, weiter, um zum Therapiezentrum zu kommen. Das war nach 6 Stationen mit dem Bus auch nur einmal über die Straße zu gehen.

Danach musste ich zu Penny, zur Sparkasse, zu Rossmann und zum Akustiker. Die waren alle vier auf der Seite, wo auch der Bus halten würde, der mich wieder zu Lidl bringen sollte und dies später dann auch tat.

Dort kaufte ich nun ein und konnte dies auch sehr entspannt tun, weil ich immer nur kleine Strecken gelaufen war und nirgends „schwer“ schleppen musste. Nur bei Lidl. So wurde der Montag mein Lidl-Lymph-Tag.

Die zweite Tour ging zu Aldi,

wo ich ebenfalls fragte, ob ich dort parken dürfte, bis ich von der Therapie zurück sei, um dort ebenso einzukaufen. Auch dort hatte keiner etwas dagegen und so war auch dieser Weg nicht weit bis zum Bus. Um Aldi herum waren weitere Geschäfte, die ich brauchte und fußläufig erreichen konnte wie den Fressnapf, das Sanitätshaus, dm und den Schneider, der meine Hose kürzen sollte.

Und wieder hatte ich nur einmal “schwerer” zu tragen, als ich bei Aldi rausging. Also wurde der Donnerstag mein Aldi-Lymphtag. 

Als mir nach der ersten Woche schon klar war, was ich damit nun alles erledigen konnte, wenn ich Auto, Bus und Bahn benutzte, merkte ich schnell, wie wenig Benzin ich verbrauchte. Und wenn ich zwischendurch nochmal einen Bus oder die Bahn nahm, um irgendwo hin und wieder zurück wollte, kaufte ich auch allmählich überall günstiger ein, trotz der Tatsache, dass ich im Reformhaus, auf dem Bauernmarkt oder beim Metzger mehr Geld ausgab.

Das war einfach toll! Und das trotz der Inflation, die wir nun immer mehr spürten.

Nun hat diese Herrlichkeit ein Ende und ich muss sehen, welchen neuen Plan ich entwickeln kann. Noch fällt mir nichts ein.

Übrigens habe ich die ganze Zeit genossen, dass das Wetter mich nicht so belastete, weil ich laufend Standort und Bewegung verändert hatte.

Doch wenn die Hitze weiterhin nach dem 31. August anhält, dann werde ich vermutlich nur noch nachts einkaufen können. Aber ob ich dann noch vielerorts etwas bekomme, mag ich bezweifeln. Vielleicht an der Tankstelle. Aber da wollte ich eigentlich nur noch Benzin einkaufen. Und davon auch nur noch möglichst wenig.

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