Als ich noch klein war, ging ich oft abends ins Bett und war ganz unglücklich, weil meine Eltern wieder mal nicht sehr zufrieden mit mir gewesen waren.
Wie sollte ich es wohl jemals schaffen immer lieb zu sein?
Irgendwie konnte ich das nicht. Wenn ich so richtig wütend wurde, habe ich oft meine Schuhe in die Ecke gedonnert, um allen lautstark zu zeigen, wie sauer ich sei.
„Verflixt, ich bin kein Engel und will auch keiner sein!“, schimpfte ich so manches mal. Aber – eigentlich wollte ich doch ein Engel sein und alle sollten mich lieben. Nur klappte das nicht.
Viele Jahre habe ich musiziert und dabei gehofft, dass Singen oder das Klavierspiel hilft, freundlicher zu werden, offener.
Ich habe viel gemalt, meditiert, habe getanzt, bin gewandert, habe geträumt. Doch allen fiel nur auf, dass ich immer trauriger wurde.
Das war auch so.
Nicht nur das Lachen war verschwunden, auch die Tränen, die ich gerne geweint hatte, konnte ich nicht mehr finden.
Ich war 17 Jahre alt und in der Schule übten wir für ein Theaterstück: „Familie Immerschlau“.
Ich war Frau Immerschlau und es gefiel mir auf der Bühne sehr gut. Ich konnte laut sein, leise, frech, besserwisserisch, dumm oder schlauer als andere.
Das war so befreiend, dass ich eines Tages beschloss: „Ich werde Schauspielerin!“
Das war meine beste Entscheidung, und so wurde ich Schauspielerin.
Ich konnte in jede Gefühlswelt steigen, die ich spielen musste.
Den wichtigsten Satz, den meine Mutter mir mitgab war: „In dem Beruf ist es wichtig, dass Du Dein bestes gibst.“
Der wichtigste Tag ist immer „Heute“. Welche Chance!!
Und dieser Satz hat mich wieder das Lächeln gelehrt.